Die Geschichte der Bierhauptstad Schwedens – Göteborg
Das Besondere an Mikrobrauereien ist ihr Gespür für handwerkliches Geschick und ihr Streben nach Bier, das so viel mehr ist als ein Alltagsgetränk. Gibt es etwas Schöneres als das Hopfenaroma eines perfekten India Pale Ale zu spüren, ein schokoladenweiches dunkles Imperial Stout zu erleben oder die Frische eines wirklich guten Weizenbiers zu genießen? Erfreulicherweise ist Göteborg wohl Schwedens führende Stadt für Bier aus Mikrobrauereien.
Bierbrauen und Biergenuss sind wahrlich keine neuen Phänomene in Göteborg: bereits zum Zeitpunkt der Stadtgründung 1621 waren hier Brauereien bestens aufgestellt. Und so blieb es auch bis zur Jahrtausendwende, als die Brauerei der Stadt – Pripps – von dem dänischen Konzern aufgekauft und ihre Produktion ins Ausland verlagert wurde. Die Trauer der Göteborger Bierliebhaber kannte keine Grenzen! Waren Sie verdammt, auf ewige Zeiten dänisches Bier zu trinken?
Die langersehnte Wende
Glücklicherweise mussten die am Boden zerstörten Göteborger nicht allzu lange warten. In den letzten zehn Jahren kam es zu einer Renaissance des handwerklich orientierten, kreativen Bierbrauens in kleinerem Maßstab, von vielen als „craft beer“ bezeichnet. Auch wenn der Trend der Mikrobrauereien an der amerikanischen Westküste seinen Anfang nahm, haben sich die Schweden diesem Trend voll angeschlossen, und von 2007-2017 nahm die Zahl der Brauereien in Schweden von ungefähr 30 auf heute 300 zu.
Heute ist nach vielen Jahrzehnten der Massenproduktion auf dem schwedischen Biermarkt eine Trendwende eingetreten: die Mikrobrauereien – mit ihrem liebevollen Handwerk und dem Gespür für hochqualitative Rohwaren haben endlich den verdienten Status erreicht – wenn Du uns fragst, nicht einen Tag zu früh! Die Blüte der Bierkultur in Göteborg macht die westschwedische Metropole zur Bierhauptstadt des Landes – in der heute bereits mehrere auch international geschätzte und bekannte Marken zu Hause sind.