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Women hike in Lysekil

Fotograf: Melanie Haas

Wanderreportage vom Wanderweg Kuststigen

  • Karen Hensel

Begleite die Freunde vom Norr Magazin auf einer Wanderung entlang des Wanderweges Kuststigen.

Guide

Anreise

Västtrafik

Aus Göteborg fahren die Busse des Västtrafik regelmässig nach Lysekil und an viele andere Etappenstarts und – ziele des Kustleden. Tickets lassen sich einfach über die App kaufen.

Travel planner (vasttrafik.se)

Übernachten

Strandflickornas Havshotell

In drei stilvollen nostalgischen Villen am oder im kurzen Abstand vom Meer bietet das Strandflickornas Havshotell in Lysekil unterschiedliche Unterbringungsformen, wie All Inklusive-Hotelübernachtungen oder ein einfacheres Bed & Breakfast. Im Restaurant Fröken Fridhem werden lokale Köstlichkeiten mit ökologischem Fokus serviert.

strandflickorna.com


STF Villa Bro

Draußen auf dem Lande und inmitten Schwedens bestem Klettergebiet unweit des Kuststigens in Brodalen liegt das Vandrarhem Villa Bro. In der Villa Bro gibt es 12 Gästezimmer in denen Naturliebhaber nächtigen die ihre Tage wandernd, kletternd oder paddelnd verbringen.Auch ein Baumhaus und Glampingzelte stehen zur Verfügung. Der grosse Fokus der Herberge liegt auf Nachhaltigkeit.

villabro.se

Nordens Ark

Am Åbyfjord liegt der Tierpark Nordens Ark, in dem es auch ein Hotel und ein schönes Restaurant gibt, in dem morgens ein Frühstücksbuffet serviert wird. Wer im Hotel schläft hat gratis Eintritt in den Tierpark. Der Kuststigen führt direkt an Nordens Ark vorbei.

nordensark.se


Bottna Inn

Nur 1,6 Kilometer vom Kuststigen entfernt, auf halben Wege von Hunnebostrand nach Hamburgsund, liegt das Minihotel Bottna Inn, in dem die Gastgeberin Åsa 10 Zimmer bietet und viele selbstgebackene Köstlichkeiten serviert. Von hier hat man einen herrlichen Blick auf den Bottnefjord.

bottnainn.se

Frischer Wind in Wanderstiefeln an Westschwedens Küste

Durch eine atemberaubende Landschaft zwischen Meer und Wald, mit pittoresken Fischerdörfchen, dramatischen Bergaussichten und gemütlichen Herbergen geht es für mich und meine beiden Freundinnen Melanie und Victoria auf einen herbstlichen Trip entlang des Wanderweges Kuststigen.

Victoria und ich lieben die Küste und das Meer, Melanies große Leidenschaften sind Berge und Wälder. Was könnte es da großartigeres geben als einen Wanderweg, auf dem wir alle Landschaften zugleich erstiefeln können? Und genau so einen gibt es tatsächlich: Der 376 Kilometer lange Kuststigen, der sich in 42 Etappen von Göteborg nach Oslo schlängelt, führt durch wunderschöne Klippenlandschaften entlang des Meeres, märchenhafte Wälder, ausgedehntes Weideland und über Berge mit herrlichen Aussichten.

 

Für meine beiden Freundinnen und mich scheint er also der perfekte Pfad für unser diesjähriges herbstliches Mädelsabenteuer zu sein. Nach kurzer Recherche entscheiden wir uns dafür, die drei vor uns liegenden Tage dafür zu nutzen, drei völlig unterschiedliche Etappen des Kuststigens, die wir mit dem Bus ansteuern werden, zu erkunden.

Stürmischer Beginn

Aus Göteborg machen wir uns per Bus auf nach Lysekil, mit dem Plan, am nächsten Morgen die 12. Etappe des Kuststigens von Lysekil nach Skal zu wandern. Als sich die Bustüren öffnen, schlägt uns eine steife Brise entgegen. Auf dem Weg zu unserer ersten Unterkunft Strandflickornas Havshotell kämpfen wir uns gegen stoische Böen an.

Das Meer ist aufgepeitscht und die Brandung schlägt unermüdlich gegen die Klippen. Doch so rau das Wetter hier auch scheinen mag - mit jedem Schritt, mit dem wir uns durch das hübsche Städtchen bewegen, werden unsere Alltagsgedanken weggepustet.

Als wir in das Hotel eintreten, schlägt uns eine urgemütliche Stimmung entgegen und uns ist, als enterten wir eine andere Zeit. Tatsächlich erfahren wir, dass König Oscar II vor über 100 Jahren häufig Lysekil als Badegast beehrte. Das Design des Hotels ist geprägt von dem königlichen Einfluss auf die Stadt.

Zum Abendessen schmausen wir köstliche Fischsuppe mit Aussicht auf Klippen und den dramatischen Himmel und lassen uns völlig einnehmen -,von der stürmisch maritimen Stimmung an diesem Ort. Der Wind rüttelt an den Fensterläden, als wir in unsere Betten und in einen tiefen Schlaf fallen.

 

Am nächsten Tag lassen wir uns das reichhaltige Buffet im Frühstücksraum schmecken und packen unsere Lunchpakete, die die Mitarbeiterinnen des Hotels liebevoll für uns zubereitet haben, in unsere Rucksäcke. Heute wird uns Anette Bargel begleiten, die als Guide bei Salta Guiden in Lysekil arbeitet, um uns mehr über die spezielle Gegend hier im Bohuslän zu erzählen.

Zu unserer Freude ist unser erster Stop ein herrlicher Badeplatz auf den Klippen und Victoria und ich lassen es uns nicht nehmen, flink in die herbstlichen Fluten zu springen.

 

"Wie könnte ein Wandertrip besser beginnen als mit einem erfrischenden Bad?"

 

Einen Moment verweilen wir noch glückselig auf den von der Sonne erwärmten Steinen, doch dann ist es Zeit unsere Rucksäcke zu schultern und die nächsten Kilometer des Kuststigens zu entdecken, der uns nun hineinführt in das Naturreservat Stångehuvud, an der Südspitze der Halbinsel Stångenäset.

Fotograf: Melanie Haas

 

Der Pfad verläuft über rote Granitfelsen, die einen magischen Kontrast zum blauen Himmel mit den vereinzelt vorbeiziehenden weißen Wolken bilden. Anette erzählt uns, dass Granit vor etwa 920 Millionen Jahren entstanden ist und die Klippen später während der letzten Eiszeit rund geschliffen wurden.

In der Ferne sehen wir ein Wahrzeichen der Region, das zu einem der sieben Wunder Västra Götalands ausgezeichnet wurde: Den alten weißen Leuchtturm aus dem Jahr 1890, der, wie Anette berichtet, im Laufe der Jahre Motiv für unzählige Malereien und Fotografien wurde. Das wundert uns nicht, steht das kleine Häuschen doch in einer so gnadenlos atemberaubenden Landschaft direkt am Meer.

Wir klettern die runden roten Steine auf und ab. An einer Stelle kommen wir dem vom Sturm aufgebrausten Meer so nah, dass wir einige Wellen abwarten müssen, bevor Melanie, Anette und ich flinken Schrittes dem Pfad weiter hoch auf die Klippen folgen.

Victoria ist von der Aussicht auf die tobende Gischt jedoch derartig fasziniert, dass sie einen Moment zu lange verweilt und von einer kalten Ladung Meerwasser überrascht wird, die sich explosionsartig über sie ergießt. Vor Schreck quietscht sie laut auf und Melanie und ich werden von einem Lachanfall geschüttelt, ob des urkomischen Bildes das die fassungslose, nasse Victoria uns bietet.

Fotograf: Melanie Haas

 

Es ist ein surreales Gefühl, auf den rund geschliffenen Granitsteinen, zwischen denen allerlei bunte Blumen wachsen, entlangzuwandern. Anette gibt uns viele spannende Infos über die einzigartige Vegetation hier an der Westküste, die sich stoisch auf den kargen Steine hält.

Das mächtige Meer ist uns so nah und die Gischt sieht aus wie eine Wolke, die den Himmel verlassen hat, als sie zischend auf die Felsen trifft. Auf einer hohen Klippe rät uns Anette, einmal die Arme auszubreiten und uns in den Wind zu stellen. Das sei der neue Trend, sagt sie. Kein Waldbad, sondern ein Bad in der Salzluft.

 

"Tatsächlich ist es ein unglaublich befreiendes Gefühl, Arme und Beine auszubreiten und sich in die stürmischen Böen zu stellen. Sollte noch ein einziger Gedanke des Alltages in unseren Köpfen festhängen, so ist er nun fortgeblasen."

 

Fotograf: Melanie Haas

 

Weiter geht es immer entlang des Meeres, das gespickt ist von tobenden Schaumkronen. Kleine rote Fischerhütten säumen den Weg am Ufer entlang. An einer dieser legen wir unsere Mittagsrast ein und schmausen köstliche Sandwiches und Kuchen.

Wir drehen noch einen Schlenker durch das pittoreske Lysekil mit seinen alten Gassen und bunten Holzhäusern bevor wir in dieser Nacht noch einmal in das Strandflickornas Havshotell zurückkehren, nicht ohne ein weiteres schmackhaftes Abendessen einzunehmen.

Später sitzen wir gemütlich bei Tee und Schokolade zusammen und gehen unseren Plan für den nächsten Tag durch. Nachdem wir heute dem Meer gefolgt sind, wollen wir morgen auf einer gänzlich anderen Etappe den Kuststigen weiter erforschen.

 

Mystisches Wurzelwerk und Weitsicht

Mit dem Bus fahren wir am nächsten Tag von Lysekil nach Brodalen, um von hier die 16. Etappe des Kuststigens nach Nordens Ark zu wandern. Die Strecke gilt als eine außergewöhnlich schöne und so wollen wir uns diese keinesfalls entgehen lassen. Schon bald wissen wir, warum. Der schmale Pfad, den wir nun entlangwandern, führt durch einen Märchenwald mit riesigen Felsbrocken, mystischem Wurzelwerk und steil aufragenden, mit Moos behangenen Steinwänden.

Wir können nicht aufhören zu staunen, während wir Schritt für Schritt den Sötorpsberget, den höchsten Punkt in der Lysekil Kommune erklimmen. Der Anstieg ist steil und wir müssen konzentriert einen Fuß vor den anderen setzen, doch auf der Bergspitze werden wir mit einer Aussicht belohnt, die uns den Atem raubt. Der Åbyfjord glitzert unter uns in der Sonne und die felsige Landschaft um uns weckt urtümliche Gefühle. Wir sind fernab des Alltags in einer Welt gelandet, die wir so noch nicht gesehen haben.

Fotograf: Melanie Haas

 

Unsere Mittagsrast halten wir auf dem Berggipfel, bevor wir uns an den Abstieg machen und entlang der Küste weiterwandern, auf Pfaden, die gespickt sind von gelb leuchtendem Herbstlaub.

Am späten Nachmittag erreichen wir Nordens Ark, einen Tierpark, der sich dafür einsetzt, vom Aussterben bedrohte Tierrassen zu schützen. Der Park hat auch ein gemütliches Hotel in das wir für diese Nacht einkehren wollen, um das Wanderabenteuer des heutigen Tages bei einem leckeren Buffet und kühlem Bier ausklingen zu lassen.


Irrwege, Ausrutscher und große Glücksgefühle

Gut gestärkt vom Frühstücksbuffet in Nordens Ark machen wir uns heute auf, um unseren letzten Tag auf dem Kuststigen zu wandern. Heute möchten wir die Etappe 18, die von Nordens Ark nach Anneröd führt, in Angriff nehmen. Vorbei an einigen Tiergehegen geht es in einem Bogen hinein in den Wald.

Wir sind so fasziniert von dem Weg, der uns an mystischen Steinzeitmalereien vorbeiführt, dass wir eine Abzweigung verpassen und uns auf einmal nicht mehr auf dem Kuststigen, sondern dem Soteleden befinden, der hier teilweise parallel verläuft. Wir müssen darüber schmunzeln, dass keine von uns auch nur ansatzweise gemerkt hat, dass wir dabei waren uns zu verlaufen. Schnell können wir uns orten und sind in wenigen Minuten an der Stelle, an der wir hätten abzweigen müssen.

 

Nun folgen wir einem Bachlauf und klettern auf einem schmalen Pfad entlang einer Felswand. Später geht es über saftige Wiesen und Weiden, auf denen sich Kühe und Pferde gütlich tun, immer weiter durch eine romantisch schöne Landschaft, die an jedem Fleck zum Verweilen einlädt.

Auf einer von großen Steinen gespickten Koppel legen wir unsere Mittagsrast ein und trinken Kaffee aus der Thermoskanne. Die Sonne wärmt unsere Gesichter und fast vergessen wir die Zeit. Doch es liegen noch einige Kilometer vor uns.

Auf schmalen Pfaden geht es nun durch verwunschene Märchenwälder stetig bergauf und bergab. Wir trällern gerade fröhlich ein Lied als Melanie plötzlich ausgleitet und auf dem Hosenboden landet, was uns alle drei herzhaft zum Lachen bringt. Es sind Schwedens nördlichste Buchenwälder, durch die unsere letzten Kilometer nach Anneröd führen.

Als die Dämmerung einsetzt, treffen wir im Bottna Inn ein, das etwas abseits des Weges auf halbem Wege von Hunnebostrand nach Hamburgsund liegt und in dem die Gastgeberin Åsa bereits mit einem köstlichen Abendessen auf uns wartet. Zum Nachtisch lassen wir uns frischen, selbst gebackenen Apfelkuchen schmecken, der uns auf der Zunge zergeht.

Am nächsten Morgen brechen wir nach einem köstlichen Frühstück mit Melancholie und gleichzeitig großen Glücksgefühlen im Herzen auf, um mit dem Bus zurück nach Göteborg zu fahren.

Wir haben in nur drei Tagen die unterschiedlichsten Landschaften von der stürmischen Küste über die tiefen stillen Wälder bis hin zu luftigen, atemberaubenden Höhen mit magischen Ausblicken erkundet und dabei viele spannende, pittoreske und herrliche Orten zum Nächtigen gefunden und unzählige Köstlichkeiten gespiesen.

Es fühlt sich an wie eine Ewigkeit. Als wären wir schon immer hier. Unsere Köpfe sind gänzlich frei von jeglichen Gedanken. Es gibt nur das Hier und Jetzt. Dieses Gefühl werden wir mit uns zurück in die Großstadt tragen.

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Västtrafik

Aus Göteborg fahren die Busse des Västtrafik regelmässig nach Lysekil und an viele andere Etappenstarts und – ziele des Kustleden. Tickets lassen sich einfach über die App kaufen.

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Strandflickornas Havshotell

In drei stilvollen nostalgischen Villen am oder im kurzen Abstand vom Meer bietet das Strandflickornas Havshotell in Lysekil unterschiedliche Unterbringungsformen, wie All Inklusive-Hotelübernachtungen oder ein einfacheres Bed & Breakfast. Im Restaurant Fröken Fridhem werden lokale Köstlichkeiten mit ökologischem Fokus serviert.

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STF Villa Bro

Draußen auf dem Lande und inmitten Schwedens bestem Klettergebiet unweit des Kuststigens in Brodalen liegt das Vandrarhem Villa Bro. In der Villa Bro gibt es 12 Gästezimmer in denen Naturliebhaber nächtigen die ihre Tage wandernd, kletternd oder paddelnd verbringen.Auch ein Baumhaus und Glampingzelte stehen zur Verfügung. Der grosse Fokus der Herberge liegt auf Nachhaltigkeit.

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Nordens Ark

Am Åbyfjord liegt der Tierpark Nordens Ark, in dem es auch ein Hotel und ein schönes Restaurant gibt, in dem morgens ein Frühstücksbuffet serviert wird. Wer im Hotel schläft hat gratis Eintritt in den Tierpark. Der Kuststigen führt direkt an Nordens Ark vorbei.

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Bottna Inn

Nur 1,6 Kilometer vom Kuststigen entfernt, auf halben Wege von Hunnebostrand nach Hamburgsund, liegt das Minihotel Bottna Inn, in dem die Gastgeberin Åsa 10 Zimmer bietet und viele selbstgebackene Köstlichkeiten serviert. Von hier hat man einen herrlichen Blick auf den Bottnefjord.

bottnainn.se