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Fotograf: Jonas Ingman

Blaue Nahrungsmittel aus dem Meer

Das Interesse an Nahrungsmitteln aus dem Meer wächst. Muscheln, Austern, Seescheiden, Tang und Algen sind nicht nur im Trend, sie sind auch ungemein nachhaltig. Kein Wunder, dass sie in den Restaurants in den Schären von Bohuslän immer häufiger auf den Tisch kommen. Hier erfährst du mehr über die verschiedenen Arten und wo du sie dir schmecken lassen kannst.


Kennst du schon die nachhaltigen Nahrungsmittel aus dem Meer?

Das Meer vor der Küste von Bohuslän ist eine wahre Schatzkiste, jedenfalls was das Essen betrifft. Immer mehr Gaststätten und Produzenten erkennen den Wert nachhaltiger Nahrungsmittel aus dem Meer. Die haben nämlich ein enormes Potenzial: Sie sind nicht nur umweltschonend, sie bieten auch spannende neue Geschmackserlebnisse.


Was genau sind blaue Nahrungsmittel?

Blaue Nahrungsmittel sind Rohwaren, die uns das Meer liefert. Man findet sie häufig auch unter der Bezeichnung Blue Food oder Seafood. Besonders bekannt sind in diesem Zusammenhang Muscheln, Austern, Tang und Algen. Nicht ganz so bekannt sind Arten wie Seegurke, Schwimmkrabben, Pasiphaea und Seescheiden.

Fotograf: Madeleine Landley

Inwiefern sind blaue Nahrungsmittel nachhaltig?

Die Lebensmittel aus dem Meer sind, jedenfalls wenn auf eine umweltschonende Gewinnung geachtet wird, wesentlich klimafreundlicher als rotes Fleisch. Schalentiere helfen dabei, das Meer zu reinigen. Hast du beispielsweise gewusst, dass eine einzige Muschel bis zu fünf Liter Wasser pro Stunde filtrieren kann? Ökologische Aquakulturen tragen dazu bei, die Überdüngung in den Fjorden von Bohuslän zu senken. Für Seafood müssen keine Futtermittel produziert werden, allerdings sollte bei der Ernte einiges beachtet werden. Und genau da haben einige schwedische Unternehmen die Nase vorn. Leider gibt es nach wie vor zahlreiche große Akteure im Ausland, die den Meeresboden durchpflügen und damit den Ökosystemen der Ozeane Schaden zufügen.

Nahrungsmittel aus dem Meer sind darüber hinaus ungemein gesund. Sie enthalten wenig Fett, sind dabei aber reich an Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen.

Miesmuscheln aus Bohuslän

Im Bohuslän werden Miesmuscheln an Seilen kultiviert. Die frei lebenden Muschellarven besiedeln die Seile und ernähren sich von Plankton. Nach etwa 15 Monaten können die Muscheln geerntet werden. Bohusläns blåmusslor (Miesmuscheln aus dem Bohuslän) ist dankenswerterweise mittlerweile eine geschützte Ursprungsbezeichnung in der EU.

Die Nachfrage nach Miesmuscheln ist in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen. Gerichte wie Moule marinière oder Moules frites haben sich in den Restaurants und Gaststätten entlang der Westküste zu einem beliebten Klassiker entwickelt.


Miesmuscheln verarbeitende Unternehmen:

Musselbaren Ljungskile
Musselbaren Smögen
Lysekils ostron & musslor

Austern

Bohuslän, und da ganz besonders die Schären bei Grebbestad, bieten beste Voraussetzungen für Austern. Hier ist das Wasser kalt, sauber, und es hat einen hohen Salzgehalt. Austern der Sorte Ostrea Edulis, die hier geerntet werden, haben unter dem Namen Grebbestadostron eine geschützte Ursprungsbezeichnung in der EU.

Aber nicht nur das Wasser spielt eine Rolle, damit sich die Austern wohlfühlen. Jede Auster wird von Hand gereinigt und geerntet – von Tauchern oder Fischern, die mit Kescher, Unterwassersichtgerät und Wathose ausgerüstet sind. Dieses Handwerk ist zeitaufwendig und erfordert Geschick.

Es gibt wilde Austern und Austern aus Aquakultur. Die Sorte Crassostrea Gigas, auch als japanische Riesenauster bekannt, ist die weltweit am häufigsten kultivierte Auster. Die Sorte stammt ursprünglich aus dem Pazifischen Ozean und ist heute in schwedischen und europäischen Gewässern heimisch.


Austern verarbeitende Unternehmen:

Everts Sjöbod
Klemmings Ostron
Havstenssunds Ostron

Tang und Algen

Meersalat, Blasentang, Zuckertang und Meersaite. Seit über 4000 Jahren sind diese Produkte ein fester Bestandteil der japanischen Küche. Für uns hier im Norden sind Tang und Algen aber immer noch eine relativ ungewohnte Zutat auf dem Teller. Glücklicherweise erleben diese nährstoffreichen Pflanzenarten seit einigen Jahren einen Aufschwung und das Interesse daran wächst zusehends. Die meisten Arten sind mehrjährig (einige können bis zu 30 Jahre alt werden). Und so lange sie umsichtig geerntet werden, sind sie ein unglaublich nachhaltiges Nahrungsmittel, das die Nährstoffe aus dem Meer nutzt und einer Versauerung entgegenwirkt.

Giftige Tangsorten gibt es in schwedischen Gewässern keine, aber manche sind für den Verzehr besser geeignet als andere. Sie eignen sich zum Würzen, als Gemüse, in Salaten und sie können gekocht, frittiert, getrocknet und eingelegt werden.

Tang und Algen verarbeitende Unternehmen:

Catxalot
Ten Island Seafarm

Seescheiden

Vermutlich ist die Seescheide den Meisten nicht bekannt. Tatsache ist, dass es 1850 unterschiedliche Arten von Seescheiden weltweit gibt, 20 davon findet man in schwedischen Gewässern. Du fragst dich, was Seescheiden eigentlich sind? Nun, Seescheiden sind wirbellose Wasserlebewesen, die mit Korallen und Muscheln verwandt sind und die wild auf dem Meeresboden wachsen. Sie haben die Form von sich verjüngenden Schläuchen, eine gräuliche Farbe und etwa die Größe von Fingern. Seescheiden werden genauso klimafreundlich kultiviert wie Muscheln, und auch sie tragen zur Reinigung der Meere bei und wirken einer Überdüngung entgegen.

 

Fotograf: Roger Borgelid

 

Werden wir in Zukunft häufiger blaue Nahrungsmittel auf dem Teller haben?

Auf jeden Fall! Überall im Land werden Nahrungsmittel aus dem Meer erforscht. Schweden hat die Vision, Spitzenreiter bei nachhaltig kultiviertem Seafood zu werden. Das bedeutet, dass wir künftig essbare Produkte in ihrer Gesamtheit besser nutzen müssen, anstatt uns nur mit den Filets zu begnügen. Wir müssen außerdem das Angebot erweitern und uns mit weit mehr Arten beschäftigen als denjenigen, die heute genutzt werden. Zum einen, damit die Nahrungsmittel für eine wachsende Weltbevölkerung reichen, und zum anderen, weil es einfach nicht nachhaltig ist, sich nur von einigen wenigen Arten zu ernähren.

Darin kommt der Westküsten zweifelsohne eine Schlüsselrolle zu, und erfreulicherweise gibt es viele tüchtige Unternehmer und Köche in der Gegend, die die Gäste mit neu kreierten, innovativen Gerichten dazu anzuregen, bisher unbekannte Arten zu probieren.

Fotograf: Ulf Svane Photography