Group of people sitting on an outdoor terrace.

Fotograf: Monika Manowska

Guide zur Café-Hauptstadt Schwedens

Die schwedische Tradition des Kaffeetrinkens schlägt immer neue Rekorde: der schwedische Begriff „fika” für gemeinsames Kaffeetrinken wird auch international immer bekannter, und zuhause und Cafés wird gebacken wie nie zuvor.

Wenn auch Sie das schwedische Kaffeetrinken „fika“ in seiner schönsten Form erleben wollen, sollten Sie in die westschwedische Stadt Alingsås reisen – eine halbe Autostunde östlich von Göteborg.

Die Caféstadt Alingsås, Schwedens Hauptstadt des Kaffeetrinkens oder kurz und knapp The Capitol of Fika – Alingsås ist beliebt bei Klein und Groß, und mit langer „Fika“-Tradition und circa 30 Cafés im verhältnismäßig kleinen Stadtkern treffen alle liebevollen Bezeichnungen den Nagel auf den Kopf.

Fotograf: Monika Manowska

Hier folgt die Liste der zurzeit angesagtesten Cafés der Stadt: 

  • Ekstedts Bageri & Café

Bereits das elegante Metallschild über dem Eingang zeugt von stolzer Geschichte. Seit 1886 versorgt die Bäckerei Ekstedts  die Einwohner der Stadt mit frisch gebackenem Brot und leckerem Kuchen. Das Angebot an belegten Broten, Kuchen und Gebäck ist beispielhaft für die schwedische Konditor-Tradition. Hier finden Sie Torten, Hefegebäck, Zimtschnecken und Kekse und Gebäck in allen erdenklichen Formen. 

  • Nolbygårdens Ekobageri & Café

Am Rande von Alingsås liegt der Hof Nolbygård, wo der Bäckermeister wirklich die Begriffe Ökologie und Nachhaltigkeit auf den Punkt bringt: Bauernbrot, Kardamomschnecken, Tosca-Florentiner, herrliches Baiser-Gebäck und klassische Kekse werden hier von Grund auf mit viel Butter und Dinkelmehl hergestellt. Die alte Villa aus der Jahrhundertwende begrüßt ihre BesucherInnen mit Blümchen-Tapeten, Kachelofen und zeitgenössischem Mobiliar. 

  • Nygrens Café

Nygrens ist der natürliche Treffpunkt – egal ob für den Nachmittagstee mit der besten Freundin, mit Kollegen oder für das  Kaffeetrinken mit den Enkelkindern.  Das Angebot an Leckereien ist reichhaltig und typisch schwedisch-amerikanisch. Sticky Bun Cakes, Cookies und Beeren-Pies liegen neben leckeren belegten Sandwiches und selbst gebackenem Brot. Nehmen Sie einfach Ihre Kaffeetasse mit auf den mit Kies belegten Innenhof, einem der allerältesten der Stadt Alingsås.

Nygrens

Nolbygård

Ekstedts

Wollen Sie mehr über die schwedischen „Fika”-Kultur wissen?

Ausgewählte Tage von Mai bis Dezember können Sie sich auf eine geführte Café-Wanderung durch Alingsås begeben. Dabei berichtet Ihnen ein/eine kompetenter Stadtführer/Stadtführerin – auf Schwedisch und auf Englisch – über Alingsås und die „Fika“-Geschichte Schwedens. Natürlich besuchen Sie dabei auch einige der besten Cafés – und beenden den Rundgang stilvoll mit einem leckeren Stück „Prinzesstårta“!

Fotograf: Monika Manowska

Warum gerade Alingsås?

Unsere Geschichte beginnt im Jahr 1733, als Anders Sundgren in Alingsås aus Händen des schwedischen Königs eine der allerersten Bäckerlizenzen des Landes entgegennahm. Um zu verstehen, warum dies gerade in Alingsås geschah, müssen wir noch einige weitere Jahre zurückgehen.

Trotz ihrer überschaubaren Größe hatte sich damals Alingsås als eine der wichtigsten Industriestädte des Landes einen Namen gemacht: an der Spitze dieser Entwicklung stand einer der Pioniere der Stadt, Jonas Alströmer, der das „Manufakturverk Alingsås“ gründete – auch wenn Alströmer den meisten Schweden heute vor allem deshalb bekannt ist, weil er die Kartoffel nach Schweden brachte. Aber zu Alströmers Zeit führte die blühende Industrieentwicklung der Region – vor allem durch die Textilbranche – dazu, dass immer mehr Frauen berufstätig wurden. Das Bäckergeschäft entwickelte sich bestens, da die berufstätigen Frauen nicht mehr im gleichen Umfang wie zuvor Brot und Kuchen backen konnten. Und Brot war damals in Schweden ein Hauptnahrungsmittel.

Zur Geschichte gehört auch, dass die Einwohner von Alingsås damals unerhört eng zusammenlebten. Wer über eine Wohnung oder gar ein Häuschen verfügte, nahm oft berufstätige Familienmitglieder und Freunde bei sich auf, weshalb es um den Frühstückstisch herum eng wurde – und auf diese Weise entstanden mehr und mehr Cafés. Der Begriff „arbetarfik“ – Arbeitercafé – wurde geboren, und die Cafékultur nahm ihren Anfang.

Entdecken Sie die idyllische Kleinstadt

Heute ist Alingsås eine sehenswerte kleine Stadt, in der viele Holzgebäude aus dem 19. Jahrhundert erhalten geblieben sind. Wandern Sie über Kopfsteingepflasterte Straßen, entlang des Flusses Lillån, der durch das Zentrum fließt, und entdecken Sie idyllische Innenhöfe mit ihren gemütlichen Cafés. Wer im Herbst in die Stadt kommt, erlebt die Veranstaltung „Lights in Alingsås“, bei der weltweit führende Designer öffentliche Räume und Straßen mit farbenfrohen Lichtinstallationen in Scene setzen. Von Stockholm aus erreichen Sie die Stadt komfortabel mit dem Intercityzug, von Göteborg aus verkehren Regional- und Pendelzüge.


Möchten Sie mehr über Alingsås erfahren? Besuchen Sie die offizielle Website der Stadt.